Über Fluidik



"Eigentlich ist die Mikrofluidik nichts anderes als ein Nachbau der Natur, nur eben viel kleiner. Sozusagen so eine Art Modeleisenbahn".


Wir kennen alle die Bäche und Flüsse, die unser Land durchziehen. Da gibt es das kleine plätschernde Bächlein, den rauschenden, vielleicht sogar tosenden Strom, und natürlich große Flüsse auf denen sowohl kleine Schiffe aber auch viel größere Schiffe unterwegs sind.

Die Bäche und Flüsse sind sowohl Lebensraum als auch Transportstrasse auf der wir den Wasserstrom und auch die Wege aller derer, die dort unterwegs sind regeln. Der wird der Fluss entweder zu Stausee, an dem wir den Fluss des Wassers steuern. Ganz ähnlich nutzen wir Schleusen, die uns dabei helfen, den Schiffsverkehr zu steuern und überhaupt erst zu ermöglichen.

Eigentlich ist die Mikrofluidik nichts anderes als ein Nachbau der Natur, nur eben viel kleiner. Sozusagen so eine Art Modeleisenbahn.

Kleine Kanäle leiten wie Bäche oder Flüsse die Flüssigkeit von einen Ort zum anderen. Anstatt Schleusen und Staustufen gibt es hier winzig kleine Ventile, mit deren Hilfe wir die Richtung der Flüssigkeit steuern können. Alles wie beim Fluss in der Natur, nur vieeel kleiner. Unser mikrofluidischer Fluss müsste etwa für eine ganze Woche aufgestaut werden um ein kleines Glas Wasser zu füllen.

Wie auch in der großen Natur sind auch in unserer Mikrofluidischen Landschaft viele unterwegs. Von sehr kleinen Fischen, pardon Molekülen, bis hin zu Protein- oder DNA-Molekülen, groß wie ein Schiff schwimmen hier einige umher und suchen ihr Ziel. Und wie im ‚großen‘ Leben auch, ist hier allzu oft der Weg das Ziel.





Januar 2012, Dr. Markus Gruber